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BRIEF #99

Lieber A., Deine S.

Lieber A.,

wie Du weißt, beschäftigt mich der Tod schon mein ganzes Leben und fast genauso fasziniert gehe ich der Frage nach, wie man wird, wer man ist?

Gerade historische Personen faszinieren mich immer wieder. Ich frage mich, woher sie die Kraft und den Mut genommen haben, die Norm in Lebensdingen oder auch in künstlerischen Fragen zu sprengen. Was ist es, was diese personen vom Rest unterscheidet und somit einen vollkommen außergewöhnlichen Lebensweg ermöglicht?

Ich möchte Dir von Martha Borthwick schreiben. Vielleicht hast du von ihr gehört?

Sie wurde 1869 in Iowa, als Tochter des Eisenbahnmaschinisten Marcus Smith Borthwick und dessen Ehefrau Almira A. Bowcock Borthwick geboren. Martha Borthwick gehört zu den – wie mir scheint – sehr privilegierten Frauen, die im 19. Jahrhundert eine Universität besuchen konnten. 1892 schloß sie das Studium der Sprach- und Literaturwissenschaften ab. Während des Studiums lernte sie ihren späteren Ehemann Edward Cheney kennen. Nach dem Studium arbeitete sie zunächst als Bibliothekarin. 1899 heiratete sie dann ihre Studienliebe, Edwin Henry Cheney und hieß fortan Martha Borthwick Cheney.

Drei Jahre später brachte Martha Borthwick Cheney ihren Sohn John und 1905 die Tochter Martha zur Welt und besuchte Literaturseminare an der Universität von Chicago. Das klingt alles recht normal (was immer normal auch meinen könnte) und modern, oder?

Weiter gehts also: Edwin Cheney beauftragte 1903 den Architekten Frank Lloyd Wright damit, ein Haus für die Familie zu bauen, nachdem Martha Borthwick Cheney Wrights Ehefrau Cathrine in einem lokalen Frauenverein kennengelernt hatte. Das Haus wurdedann auch tatsächlich gebaut und im Juni 1904 fertiggestellt und ist heute als das Edwin-H.-Cheney-Haus bekannt. Martha Borthwick Cheney begann jedoch – und jetzt kommts: eine Affäre mit Frank Lloyd Wright. Beide versuchten die Geschichte natürlich geheim zu halten. Die Sache ließ sich jedoch nicht verheimlichen und so verließen beide 1909 ihre jeweiligen Ehepartner und flüchteten gemeinsam nach Europa.

Wright begründete die Reise offiziell mit einem Besuch bei dem Verleger in Berlin, mit dem er an einem Buch über seine architektonischen Entwürfe arbeitete. Die meiste Zeit lebte das Paar in der Nähe von Florenz.

Vollkommen faszinierend ist für mich, dass Martha Borthwick wieder ihren Mädchennamen annahm und an der Übersetzung des Buches "The Morality of Woman" der schwedischen Feministin und Frauenrechtlerin Ellen Key aus dem Schwedischen ins Englische arbeitete. Sie reiste dafür sogar alleine nach Schweden, um sich mit Ellen Key zu treffen. Nach der Rückkehr nach Amerika wurde das Paar für die offen ausgelebte Beziehung verurteilt. Wrights Ehefrau Catherine weigerte sich zu allem Überfluß, in die Scheidung einzuwilligen. Der Skandal schädigte Wrights Ruf, so dass er für mehrere Jahre keine Aufträge mehr erhielt. Aufgrund der Anfeindungen entschloss sich Wright dazu, ein Haus in Spring Green, Wisconsin zu bauen und mit Martha Borthwick Cheney dort zu leben. Wright und Borthwick zogen Ende 1911 in das weitläufige Haus ein. Dieses diente Wright gleichzeitig als Atelier. Er lebte hier zweieinhalb Jahre mit Martha Borthwick zusammen, die weiter an der Übersetzung der Schriften Ellen Keys arbeitete. Edwin H. Cheney willigte 1911 dann endlich in die Scheidung ein, erhielt jedoch auch das Sorgerecht für die beiden gemeinsamen Kinder.

Während Frank Lloyd Wright sich in Chicago aufhielt erschlug der Angestellte Julian Carleton am 15. August 1914 Martha Borthwick und ihre beiden Kinder, die in den Sommerferien zu Besuch waren und mit der Mutter auf der Terrasse des Hauses zu Mittag gegessen hatten, mit einer Axt. Er hatte zuvor die Läden des Esszimmers vernagelt, in dem sechs von Wrights Mitarbeitern das Mittagessen einnahmen. Nach dem Mord an Martha und ihren beiden Kindern verriegelte er von außen die Esszimmertür und legte Feuer in den Wohnräumen. Die durch die aufgebrochenen Fenster vor dem Feuer fliehenden Männer erschlug er einzeln mit der Axt. Der Täter und seine Frau waren erst wenige Monate zuvor von Wright als Hausangestellter und Köchin eingestellt worden. Carleton floh nach der Tat, versteckte sich und schluckte Salzsäure, um sich zu töten. Er wurde jedoch gefunden und in Polizeigewahrsam genommen. Im Gefängnis starb er sieben Wochen nach der Tat trotz medizinischer Versorgung. Das Motiv für die Tat konnte nie geklärt werden. Frank Lloyd Wright wurde telefonisch über das Massaker informiert und reiste sofort nach Spring Green. Im selben Zug fuhr auch Edwin Cheney. Martha Borthwick wurde auf dem Friedhof der nahe gelegenen Unity Chapel beigesetzt, die Wright entworfen hatte. Frank Lloyd Wright baute das in großen Teilen durch das von Carleton gelegte Feuer zerstörte Anwesen wieder auf, das allerdings im April 1925 erneut durch einen Brand stark beschädigt wurde, um es dann ein drittes Mal zu erneuern.

Ich bin von dieser Frauenbiografie so fasziniert, aber auch von allen Beteiligten, die mit diesem Leben verbunden sind.

Was hat Martha zu dieser mutigen und emanzipierten Frau gemacht? Was hat sie gefühlt, dass sie ihre Kinder nicht um sich haben darf, weil sie sich zu einer außerehelichen Liebesbeziehung bekannt hat? Wie kam sie auf die schwedische Philosophin? Wie kann Wright weiter leben? Warum hat Carleton die Menschen ohne Grund und Motiv zerstückelt?

Wir haben nur dieses eine Leben und Martha Borthwick scheint mir, mit einem Bewußtsein für die Kostbarkeit der Zeit, ausgestattet gewesen zu sein. Sie hat alles ausgekostet und mitgenommen, sie hat die Norm gesprengt. Ihr Tod ist tragisch, unnötig, brutal, nicht vorstellbar.

So hat Martha Borthwick mich in den letzten Tagen sehr beschäftigt und ihr Tod und ihr Leben haben mich fasziniert.

Ich hoffe, es geht Dir gut?

Pass auf dich auf!

Deine S.

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Briefe vom Anfang über das Ende

  • Andreas Kaufmann
  • Sabrina Zwach
  • Luise Wilhelm

Ein fiktionalisierter Briefwechsel über den Tod und das Sterben von Andreas Kaufmann und Sabrina Zwach