Liebe S.

was habe ich gelacht. Mitten in der Nacht.

Wie so oft war ich zu früh im Bett. Und irgendwann mitten in der Dunkelheit wachte ich wieder auf und konnte oder wollte nicht mehr einschlafen.

Also habe ich in den Mediatheken und bei meinen Streaminganbietern gestöbert und bin an einer neuen Serie aus Österreich hängengeblieben.

Sie spielt auf dem Friedhof Donnersbach. Tatsächlich dient aber der Hernalser Friedhof als Schauplatz des Treibens. Diesen habe im wahren Leben vor Jahren bei einem Aufenthalt in Wien besucht und auf ihm einige Stunden mit der Suche nach einem Grab verbracht. Ich habe ihn sofort wiedererkannt. Dem Haupteingang gegenüber gibt es noch ein wichtiges Wirtshaus.

Die Startfolge ging mit einem skurrilen Todesfall munter in die Vollen und im Verlauf der nächsten 25 Minuten musste, nein, durfte ich immer wieder so herzhaft lachen, wie ich lange nicht gelacht habe. Dabei wollte ich mich bemühen, nicht zu laut zu werden, um die Anderen nicht aufzuwecken. Ich habe geschmunzelt und gekichert und, ja, gelacht.

Darf man denn über den Tod und das Drumherum lachen? Wahrscheinlich tut man gut daran. Da muss man nicht einmal Wiener sein.

Am Ende der Folge habe ich die Vorführung gestoppt. Ich wollte mir die nächsten Geschichten noch bewahren. Und ich hatte die leise Furcht, diese könnten die Verve des Anfangs nicht hochhalten. Und schließlich ich wollte noch etwas Schlaf finden.

Ach, übrigens, die Serie heißt: Drunter und Drüber. Den Zusatz ‚Chaos auf dem Friedhof‘ hätte man sich getrost sparen können.

Aber ich werde weiterlachen.

Just remember that the last laugh is on you.

Komisch,

Dein A.

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