Wir haben also einen Termin. Wir sind Chez Company, Sabrina, Fabian und ich.

Mit Josefina. #wir wollen alles besser und anders machen

Wir treffen Josi um über unsere Optimierung zu sprechen. Wir sind alt und sie ist jung. Wir leben trotzdem. Wir arbeiten und wollen das Zeugs an die Leute bringen.

In den letzten Tagen haben wir acht Projekte durchgehechelt. Jetzt „Say it“. Wie kommunizieren wir eigentlich mit uns und dem Draussen und wir alle unter uns? Das wollen wir mit sämtlichen Bestecken herausfinden. Postkarten, Fragebögen und digitale Reichweite. Wir wollen Follower kaufen. Bitte wie?

Josefina ist influencerin und 19 aber nicht richtig influencerin sondern sie berät vor allem gerne andere. Das macht sie wirklich gerne. Während ich mich überwinden muss die Kanäle und den Strom der Nachrichten und Ich-Bilder und Neuigkeiten und noch mehr Bilder anzuschauen. Sie betreut ihren eigenen und mehrere andere. Wir wollen dagegen kaufen. Wir wollen uns Follower kaufen. Herrlich. Josi findet das erstmal künstlich, und das merke man gekauften Follower sofort an, die seien immer genau so und so. Siehste, das habe ich jetzt schon wieder vergessen. Aber gut. Sie ist dabei- Es ist ein Experiment.

Was wir eigentlich in die Richtung machen? Insta, - facebook nur noch als Restleiche. Ich habe nicht mal selbst einen Instaaccount, denke ich, stimmt nicht mal, habe ich doch, nur vergessen- Ohne Profilbild. Sabrina ist immerhin auch selbst aktiv. Unser Insta-Account, den wir nicht selber machen, findet immerhin Gnade.

Josi ist erkennbar sehr smart. Sie ist klug und hat in ihrem klugen jungen Hirn Myriaden von Wissen über sozial media. Ich komme mir vor wie ein alter Firmenchef ( natürlich männlich) der seine Turnschuhe oder Sneaker oder Intimwashgels an die junge oder sehr junge Zielgruppe bringen muss, und darum wirklich davon abhängig ist, das zu begreifen. Mit zu halten.

Tictoc sei schon der Ort wo es passiere. Das ist jetzt schon wieder meine Wortwahl. Insta irgendwie nicht mehr. Be Real der letzte heisse Scheiss. Das finde ich wirklich genial. Nach all den künstlichen retouchierten Bilder gehts jetzt darum ganz schnell, wenn man den Aufruf bekommt, hat man nur wenige Sekunden Zeit ein Bild von sich und dem Ort wo man ist, zu machen. Man kann also nichts mehr zurechtmachen, sondern muss sofort liefern. Je weniger takes, desto besser.

Wir verabreden uns. Wir werden in drei Monaten tun was man, Josi uns sagt. Wir werden sichtbar. Egal wie. Wie werden für uns mit ihr und anderen irgendwas erfinden, was soviel Aufsehen erregt, dass jemand wiederum über uns schreibt. Uns schwirrt der Kopf obwohl Jossi dezidiert sich sehr viel Mühe gibt, uns nicht mit Fachausdrücken zu verwirren. Einer von uns, ok Fabian, weiss noch nicht mal was woke ist. Wir sind also gestählt, um uns in den Kommunikationsstorm hinauszubegeben. Nach dem Termin gehen wir noch ein paar Schritte. Und verabreden uns hierüber zu schreiben. Vielleicht druckt es wer. Old School. Oder Online. Irgendwo. Perspektive wechseln.

Josi geht schnellen smarten Schrittes durch die Menschen entlang der Fussgängerzone. Wir bleiben zurück.

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